Von Pattaya nach Kambodscha: Wie kommt man hin und was gibt es zu sehen?

Cambodia Thailand

Bei der Planung einer Reise nach Thailand sollte man bedenken, dass sich gleich nebenan Kambodscha befindet – ein Land mit zahllosen Sehenswürdigkeiten, die jedes Jahr Tausende Touristen aus der ganzen Welt anziehen. Es lohnt sich, von Pattaya nach Kambodscha zu reisen, sei es auf eigene Faust oder in einer Ausflugsgruppe, da es auf jeden Fall günstiger ist, als aus Europa oder einem anderen fernen Land direkt dorthin zu fliegen.

Reisemöglichkeiten

Es gibt also einige Möglichkeiten, in das Land der Tempel und einer fantastischen Infrastruktur – Kambodscha – zu gelangen.

  1. Ausflug. (Die beste Wahl für Urlauber in Phuket, da ein Ausflug von Phuket nach Kambodscha Zeit spart und oft kostengünstig ist.)
  2. Auf eigene Faust. (Dafür stehen drei Routen zur Verfügung – per Flugzeug, über Land oder über das Wasser.)

Selbstständig zu reisen hat seine Vorteile. Man kann die Landschaft genießen, ohne an eine Reisegruppe gebunden zu sein, und vollkommen in die lokale Kultur und Lebensweise eintauchen. Der Haken: Es gibt keinen Reiseleiter, den man im Notfall anrufen könnte – alles liegt in der eigenen Verantwortung (was das Ganze noch spannender machen kann).

Wie erreicht man den Grenzübergang Aranyaprathet?

Wir kommen später noch auf die Ausflugsoption zurück, doch zunächst schauen wir uns das eigenständige Reisen an.

Um von einem Land ins andere zu gelangen, muss man zwei einfache Dinge tun:

  1. Selbstständig bis zur thailändischen Grenze nach Kambodscha gelangen.
  2. Den Grenzposten überqueren.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, den Grenzposten zu erreichen. Ausgenommen ist nur die schnellste, bequemste und zugleich teuerste Option – das Flugzeug:

  • Taxi
  • Bus
  • Mietfahrzeug
  • Minibus
  • Fähre

Auf die Fähre-Variante verzichten wir, da sie recht umständlich und kostspielig ist.

Per Taxi

Wenn man über genügend Geldmittel verfügt und sich nicht mit dem lokalen Transportsystem oder Busfahrkarten auseinandersetzen will, kann man ein Taxi ab Pattaya nehmen (wir konzentrieren uns hier auf Pattaya – Informationen zur Anreise von überall in Thailand findet man auf unserer Website).

Ja, das ist nicht billig, aber Komfort hat seinen Preis.

  • Kosten: 2.000–4.000 Baht bis zur Grenze, abhängig vom eigenen Verhandlungsgeschick.

Wer nicht mit einem thailändischen Fahrer feilschen will, kann über das Formular unten ein Auto buchen.

Per Bus

Auf eigene Faust mit dem Bus zu reisen ist günstiger, besonders im Vergleich zum Taxi. Der Bus setzt einen nicht direkt an der Grenze ab; er fährt zu einem von zwei Zielen, wo man dann in ein Tuk-Tuk umsteigen muss, um den Grenzübergang zu erreichen.

  • Busfahrkarte: ~250 Baht
  • Tuk-Tuk-Fahrt: 50–100 Baht (abhängig von der Dreistigkeit des Fahrers)

Die Strecke führt in Richtung Mukdahan–Aranyaprathet, wobei die Endhaltestellen entweder der Busbahnhof der Stadt oder die Haltestelle am Rongkluea-Markt (näher am Grenzübergang) sind.

Man muss das Ticket am Northern Bus Terminal kaufen (Details zum Standort und wie man von Pattaya nach Bangkok gelangt, finden sich auf unserer Website). Anschließend steigt man an der Sukhumvit Road in den Bus.

Einen festen Fahrplan gibt es nicht, und pünktliche Abfahrten sind eher die Ausnahme. Rechne mit etwa fünf Stunden unterwegs, mit vielen Stopps. Also am besten ein Buch oder eine andere Beschäftigung mitnehmen.

Beachte, dass Tuk-Tuk-Fahrer bei der Ankunft Touristen oft in die Irre führen, indem sie sie zu einem “falschen” Grenzposten bringen, wo man versucht, Visas für den 1,5- bis 2-fachen offiziellen Preis zu verkaufen. Wenn man allein unterwegs ist, empfiehlt es sich, sich anderen Reisenden anzuschließen, um das Risiko eines Betrugs zu verringern.

Per Mietwagen

Ein eigenes Fahrzeug zu haben ist großartig, allerdings raten wir davon ab, mit dem eigenen (oder gemieteten) Auto nach Kambodscha hineinzufahren. Es ist zwar möglich, doch möchte man sich wirklich den zusätzlichen Papierkram antun? Außerdem ist nicht garantiert, dass die Rückfahrt reibungslos verläuft – die kambodschanischen Grenzbeamten sind recht streng.

Am besten fährt man bis zur Grenze mit dem Auto oder Motorrad, lässt es dort in einem bewachten, kostenpflichtigen Parkplatz (100 Baht pro Tag) stehen und steigt dann auf öffentliche Verkehrsmittel um. Recherchen zeigen, dass die meisten Reisenden es so handhaben.

Per Minibus

Ein komfortabler und relativ kostengünstiger Weg, von Pattaya zum Grenzübergang zu gelangen, ist der Minibus. Diese Standard-Kleinbusse fahren stündlich von Pattaya nach Aranyaprathet, und zwar von 3:00 Uhr bis 19:00 Uhr.

  • Fahrpreis: ~260 Baht
  • Reisezeit: 4–5 Stunden

Die Minibusse zwischen 3:00 und 6:00 Uhr sind in der Regel am schnellsten, da der Kleinbus nachts keine Einheimischen an der Strecke absetzen muss (die meisten Thais sind nicht so spät unterwegs).

Abfahrt ist in der Nähe des Big C, mit drei Einstiegsstellen dicht beieinander. Unterwegs gibt es meist einen 15-minütigen Stopp an einer Tankstelle, um zur Toilette zu gehen oder einen Snack zu kaufen.

Hinweis: Bei viel Gepäck sollte man beachten, dass es keinen Kofferraum gibt – der eigene Rucksack könnte zertrampelt werden.

Wichtige Punkte beim Grenzübertritt

Schritt für Schritt:

  1. Grenzöffnungszeiten: 7:00–20:00 Uhr. Das Visum zu bekommen braucht Zeit, also plane 2–3 Stunden ein (häufig geht es auch schneller).
  2. Ausschließlich zu Fuß: Selbst wenn du eine Tour gebucht hast, steigst du aus dem Bus aus, gehst zu Fuß über die Grenze und steigst auf der anderen Seite wieder ein. Ein weiterer Grund, weshalb Fliegen manchmal einfacher ist.
  3. Minibus-Stopp: Sie setzen dich in der Regel auf einem Platz in der Nähe des Grenzübergangs ab, von wo aus es nur ein kurzer Fußweg ist.
  4. Passkontrolle für Ausländer befindet sich im zweiten Stock des Gebäudes (klimatisiert).

Zuerst verlässt man das thailändische Hoheitsgebiet. Man gibt seine Departure Card (die bei der Einreise nach Thailand ausgefüllt wurde) und den Reisepass ab. Hat man ein thailändisches Visum, folgt nach dem Stempeln des Passes der Beschilderung Richtung Kambodscha in die neutrale Zone. Falls man kein kambodschanisches Visum besitzt, geht es nach rechts.

Um das kambodschanische Visum zu erhalten, füllt man deren Formular aus (das Personal weist einen ein) und gibt es zusammen mit Passfoto und Reisepass ab.

TIPP: Das Visum kostet 30 USD (ein Business-Visum 35 USD). Manche Beamte versuchen, extra Gebühren zu verlangen. Sag in Ruhe, dass du nur Dollar dabei hast und weißt, dass es 30 kostet. Sie verlassen sich auf ahnungslose oder “verzauberte” Touristen, aber du bist informiert!

Die Preise können sich ändern, also informiere dich im Voraus. Normalerweise sieht man ein offizielles Schild mit den Gebühren. Man kann auch ein E-Visum beantragen oder es vorab bei einer Botschaft erledigen. Die Gültigkeit beträgt 30 Tage.

Für das Visum benötigt man:

  1. Einen gültigen Reisepass (mindestens 6 Monate Restgültigkeit)
  2. Zwei Fotos im Format 3×4
  3. Eine Fotokopie des Reisepasses

Nach Erhalt des Visums geht es weiter ins neutrale Gebiet.

Es ist eine Art Mini-Stadt mit Souvenirläden, einem Hotel und sogar einem Casino. Du kannst dort übernachten, allerdings sind die Preise vermutlich höher als in der Stadt.

Bei der Passkontrolle musst du mit einer Warteschlange rechnen (Zeit zum Ausfüllen der Einwanderungsformulare). Du zeigst deinen Pass, das Visum, die Einreisekarten, deine Fingerabdrücke werden gescannt und dann bist du in Kambodscha.

Von Poipet (Grenzstadt) nach Siem Reap

Jetzt bist du in Kambodscha. Das eigentliche Abenteuer steht noch bevor. Nach dem Grenzübertritt muss man nach Siem Reap gelangen – eine der wichtigsten Touristenstädte des Landes. Es gibt verschiedene Möglichkeiten:

  • Minibus
  • Öffentlicher Bus
  • Taxi

Die ersten beiden starten vom Busbahnhof, den man über einen kostenlosen Shuttlebus von der Grenze aus erreicht.

Ein Minibus-Ticket kostet etwa 10 USD, ein Busticket ~9 USD.

Wir empfehlen, nicht zu knausern – nimm ein Taxi (20–25 USD). Zunächst wird man dir einen höheren Preis nennen, also handle. Kambodschaner sind flexibel.

Die Fahrt dauert ~1,5–2 Stunden auf einer ordentlichen Straße.

Wenn du wirklich das lokale Flair spüren willst oder knapp bei Kasse bist, steig einfach in den kostenlosen Bus in Grenznähe, der dich zum Bahnhof bringt, von wo aus die öffentlichen Verkehrsmittel abfahren.

Ein kurzer Blick auf Kambodscha aus der Touristenperspektive

Die Fahrt von der Grenze nach Siem Reap dürfte die beste Straßenerfahrung sein, die du in Kambodscha machen wirst, da es eine der wenigen gut ausgebauten Straßen ist.

Die örtliche Polizei ist korrupt: Sie lässt einen ohne Führerschein gegen ein “Trinkgeld” von 5–10 USD weiterfahren.

Es ist schmutzig – oft werden Abfälle einfach am Straßenrand abgeladen.

Alles ist günstiger, selbst im Vergleich zu Thailand. Zum Beispiel kommen viele Sparfüchse nach Kambodscha, um preiswerten Alkohol zu kaufen. Vergleiche den Preis einer “Jack Beam”-Whiskyflasche: 0,7 Liter kosten etwa 10 USD (ein vernünftiger Alkohol, kein Fälschungsprodukt).

Denk an das Zolllimit von 3 Litern Alkohol pro Person.

Man kann ein wenig tricksen – Wasser und Saft sind nicht reglementiert …

Sehenswürdigkeiten in Kambodscha

Was lohnt sich also in Kambodscha anzusehen und welche Route beinhaltet die wichtigsten Orte? Hier sind ein paar beliebte Attraktionen:

Zu den bemerkenswerten Höhepunkten zählen:

  • Die Tempel von Angkor
  • Völkermord-Museum
  • Königspalast
  • Nationalmuseum der Künste
  • Tonle-Sap-See

Kambodscha hat noch viel mehr zu bieten, aber alles können wir hier nicht abdecken.

Angkor-Tempel

Wenn man an Kambodscha denkt, fällt einem sofort Angkor Wat ein. Tatsächlich ist dies der bekannteste Tempel des Landes. Allerdings ist er nur ein Teil der riesigen Stadt Angkor, die mehrere heilige Stätten umfasst:

  1. Angkor Thom
  2. Angkor Ta Prohm
  3. Angkor Bayon

Hier wurde auch “Lara Croft: Tomb Raider” mit Angelina Jolie gedreht – ein Fakt, den die Reiseleiter gern erwähnen. Doch darüber hinaus gibt es noch jede Menge zu sehen.

Die Visakosten variieren je nach Anzahl der Tempel, die man besuchen will.

Tonle-Sap-See

Der Tonle-Sap-See ist bekannt für sein schwimmendes Dorf. In der Trockenzeit zieht sich das Wasser zurück und die Häuser stehen “an Land”.

Es mag wie ein armes Fischerdorf ohne jegliche Modernität erscheinen, doch das stimmt so nicht. Es gibt Kindergärten, Läden und sogar Freizeiteinrichtungen für Einheimische. Dennoch wirkt das für einen westlichen Besucher ziemlich rudimentär. Vergiss nicht, dich gegen Malaria impfen zu lassen, bevor du hinfährst.

Unterkünfte

Die Unterkunft in Kambodscha ist günstiger als in Thailand, was dem niedrigeren Einkommensniveau des Landes entspricht. Das heißt aber nicht, dass es keine guten Hotels gäbe. Unten findest du einige Optionen, wenn du ohne Reisegruppe unterwegs bist – falls du eine Tour gebucht hast, ist die Unterkunft inklusive.

Wer Zeit hat, kann sogar bei Einheimischen wohnen, muss dafür allerdings etwas recherchieren.

Weitere Länder

Von Thailand aus kann man auch viele andere Ziele in Südostasien bereisen. Eine häufige (wenn auch nicht billige) Tour ist das “Goldene Dreieck”, das drei Länder abdeckt – Thailand, Myanmar und Laos. Das ist teuer, weil man fliegen muss: Die großen Entfernungen werden per Flugzeug bewältigt.

Man könnte auch Malaysia (Kuala Lumpur) oder Singapur (die Hauptstadt der Technologie und der Sauberkeit) besuchen. Der teuerste Posten ist hier das Flugticket.

Erkundige dich am besten vorab bei deinem Reiseveranstalter, um Überraschungen zu vermeiden.

Egal, wie du deine Reise gestaltest – ob per Flugzeug in 2–4 Stunden oder mit 5 Stunden auf Thailands Straßen – Kambodscha ist definitiv einen Besuch wert.

Alex

Ich liebe es, zu reisen und neue Länder zu entdecken! Ich versuche immer, die interessantesten Dinge zu bemerken und sie mit meinen Bloglesern zu teilen.

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